„Content ist die neue Währung im Web“

(Melanie Tamblé, Mitgründerin des Online-Dienstes PR-Gateway)

Übersicht: CMS in Unternehmen

Die prozentuale Verteilung der in Unternehmen eingesetzten Content Management Systeme in Deutschland als Balkenzähler. Überraschung: Obwohl Typo3 hierzulande vielen als das „Unternehmens-CMS“ erster Wahl gilt, liegt das eher unbekannte eZ Publish an erster Stelle. Allerdings ist diese Statistik bereits ein paar Jahre alt, wir können (und sollten) also von signifikanten Verschiebungen ausgehen. Außerdem wurde die zugrunde liegende XING-Umfrage von silversolutions durchgeführt, deren User zum Großteil eZ Publish einsetzen. Nicht berücksichtigt wurden zudem so genannte Desktop-CMS.

Quellen: XING-Umfrage, Stand: Anfang 2012.

„Schreib mal wieder.“

— Slogan der ehemaligen Deutschen Bundespost
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Desktop-CMS: eine Alternative?

Die genauen Unterschiede zwischen Desktop- und Online CMS können Sie hier in unserem FAQ nachlesen. Kurz gesagt: Mit einem Desktop-CMS erstellen Sie Ihre Website offline am PC oder Notebook und übertragen erst anschließend die fertige Version ins Netz. Diese Herangehensweise stammt aus den Anfangszeiten der privaten Webseitenerstellung, als Breitbandanschlüsse rar waren und sich Open-Source-CMS wie WordPress oder Joomla noch in den KInderschuhen befanden. Doch auch heute noch scheuen viele Webmaster die ständige „Operation am offenen Herzen“, wie sie ein Online-CMS zwangsläufig mit sich bringt.

Auch wer von unterschiedlichen Standorten aus an seinem Projekt arbeitet und dabei mitunter ohne Internetzugang auskommen muss, könnte mit einem Desktop-CMS glücklich werden – vor allem, wenn er die etwas aufwändige lokale Installation eines Online-CMS unter XAMPP scheut. Nicht zuletzt sollten absolute Kontrollfreaks, denen selbst im Wartungsmodus betriebene Webseiten-Installationen nicht geheuer sind, einen Blick auf die folgenden Desktop-CMS werfen:

Zeta-Producer: Bestens etabliertes, leicht zu bedienendes und für Privatanwender kostenloses Desktop-CMS.

Weblica: Für sehr kleine Projekte ebenfalls gratis, übersichtliches Baukastenprinzip.

Webdesigner: Nicht kostenlos, aber günstig – das Desktop-CMS der bekannten Magix-Produktfamilie.

Was ist Typo3?


Typo3 ist ein Content-Management-System (Redaktionssystem) mit dem Sie schnell und unkompliziert Webseiten jeglicher Größe erstellen können. Vor allem für kleinere bis mittelgroße Web-Auftritte wird Typo3 gerne aufgrund seiner Benutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit eingesetzt. Typo3 zeigt auch seine Stärke bei der Entwicklung von Intranets, Web- und Mobilapplikationen.

Als Software basiert Typo3 ähnlich wie Joomla und WordPress auf einer Open-Source-Lizenz, darf also (auch kommerziell) kostenlos genutzt werden.

Auch bei Typo3 liegt eine Stärke dieses CMS darin, dass die Website-Inhalte unabhängig von Layout oder Design aus dem Backend hinaus übergreifend auf allen Seiten geändert oder adaptiert werden können. Auch gibt es eine WYSIWYG-Handhabung (in dem Sinne, dass Texte und Bilder direkt im Frontend editiert werden können) und eine umfangreiche Unterstützung durch die Community, die den Einsatz kostenpflichtiger Module kommerzieller Dritthersteller oft erübrigt. Allerdings entwickeln und programmieren zahlreiche Betreiber auf Typo3 basierender Websites ihre jeweils benötigten Extensions selbst, und eine solche „in-House“-Produktion erfordert natürlich entsprechende Ressourcen hinsichtlich Know-how und Budgetierung.

Als serverseitige Betriebssysteme kommen Linux, Mac-OS oder Windows infrage. Typo3 basiert auf PHP und Javascript, unterstützt werden unterschiedliche Datenbanken wie zum Beispiel MySQL 5.1.x, PostgreSQL oder Oracle. Typo3 wird vor allem im europäischen Raum eingesetzt, und befeuert zurzeit über 500.000 Webseiten (Stand August 2015).

Ist Typo3 das richtige CMS für mich?


Typo3 bietet Ihnen ein stabiles und flexibles Redaktionssystem, mit dem Sie Ihren Webauftritt professionell gestalten können, und wofür Ihnen aktuell über 6.000 Extensions (Erweiterungen) zur Verfügung stehen. Sie finden diese kostenlos im Typo3-eigenen „App Store“ (der so genannten TYPO3 Extension Repository). Falls Sie mit dem API-Framework vertraut sind, lassen sich darauf basierende Extensions auch selbst konfigurieren, aber wie gesagt nicht ohne entsprechenden Aufwand.

Ich möchte ein Blog schreiben:

Wie fange ich an? Und wie hoch ist mein zeitlicher Aufwand?


Sie werden feststellen, dass Sie Ihren Blog mit Typo3 wunderbar und schnell verwalten können. Und dass dieses Redaktionssystem vor allem bei der Zusammenarbeit mit weiteren Redakteuren eine sichere und problemlose Verwaltung bietet. Sie werden aber auch feststellen, dass Typo3 im direkten Vergleich etwa mit WordPress oder Joomla eine spürbar längere Einarbeitungszeit erfordert und dass die Lernkurve hier spürbar höher ausfällt.

Zudem wäre es schlichtweg falsch zu behaupten, dass die Vorzüge von Typo3 vor allem für Blogger beachtlich sind, da dieses CMS seine Stärken vor allem bei komplexen Webprojekten beweisen kann. Falls Sie mit der Erstellung von Intranet- oder Webapplikationen, der Administration von Webseiten in multiplen Domänen, des CRM oder der Verwaltung von schnell wechselnden Multimediainhalten beschäftigt sind, kann Typo3 der Partner Ihrer Wahl sein.

Ich möchte mehr als ein Blog:
Kann ich auch eine Webseite erstellen?

Mit Typo3 haben Sie des Weiteren die Möglichkeit, eine Reihe von Webseiten oder Applikationen aus nur einem Backend zu verwalten, Zugriffsrechte zu vergeben und Inhalte zu teilen: Ein perfektes CMS also, falls Sie Lieferanten- und Produktseiten betreuen oder zahlreiche Microsites simultan aktualisieren müssen.

Typo3 ist multilingual; Ihre Webpage kann in jeder Sprache dargestellt werden und es werden aktuell mehr als 50 Lokalisierungsoptionen angeboten. Falls Sie eine deutsche Website erstellt haben und weitere Sprachen zu einem späteren Zeitpunkt hinzufügen möchten, ist dies auch kein Problem.

Durch festgelegte Arbeitsabläufe können auch komplexe Freigabeprozesse in das Content Management integriert werden. Das bedeutet, dass Redakteure und Autoren ihre Artikel und Inhalte rezensieren können, bevor sie live geschaltet werden. Änderungen zu den Inhalten werden jedes Mal gespeichert und in einer nahtlosen Historie festgehalten, zu der Sie als Administrator jederzeit zurückkehren können.

Auch größere strukturelle Änderungen oder Modifikationen können Sie ohne viele Umstände mithilfe der Workspaces umsetzen. Modifizieren Sie die komplette Webseite oder nur einzelne Pages, indem Sie die Vorlagen beliebig ändern. Bereits existierende HTML- und CSS-Dateien können leicht in die Vorgaben integriert und dynamisch verwaltet werden.

Im Backend wird ihre Webseite nach Seiten und Ordnern organisiert, hier verwalten Sie auch Aktionen wie das „Cache Handling“ (Optionen für die Darstellung statischer Seiten und Aktualisierungen), und eine integrierte, umfangreiche Suchoption lässt Sie vorhandene Inhalte im Front- oder Backend durchsuchen.

Durch die kontinuierliche Arbeit der Typo3-Gemeinschaft stehen Ihnen zahlreiche Dokumentationen, Textbücher und Kurse online zur Verfügung, unterstützt von weltweit mehr als 60.000 offiziellen Typo3-Entwicklern.

Sicherheit wird auch bei Typo3 groß geschrieben, und regelmäßige „Security Bulletins“ (Sicherheitsnachrichten) informieren Sie regelmäßig über notwendige Updates für Extensions oder Plug-ins, die durch das modulare Ordnersystem schnell und unkompliziert installiert werden können.

Ein Nachteil im Vergleich mit anderen CMS sollte kurz genannt werden: Achten Sie bei der Installation auf dem Hostserver darauf, dass die Konfiguration wie angefordert durchgeführt werden kann, da einige Hosting-Umgebungen nicht von allen Dienstleistern vorab kompatibel unterstützt werden.
Über die Autorin: Sylvia Phipps

Über die Autorin: Sylvia Phipps

International Database Manager, Designerin & Journalistin

Sylvia Phipps hat Film Studies (Contemporary Cinema – Certificate) in Oxford studiert, ist ausgebildete Multi-Media-Designerin und Social-Media-Managerin. Sie war über 15 Jahre lang als wissenschaftliche Online-Redakteurin in Großbritannien tätig, verfügt über das International Legal English Certificate (Distinction) der University of Cambridge und widmet sich heute neben ihrer Tätigkeit bei einer großen Berliner Kommunikationsagentur dem freiberuflichen Journalismus.

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