Der Journalismus ist in Deutschland ein so genannter „offener Beruf“ mit freiem Zugang: Jeder, der sich Journalist nennen und journalistisch arbeiten möchte, kann das auch tun. Für Quereinsteiger ohne entsprechende Ausbildung wird es jedoch zunehmend schwerer, überhaupt einen Fuß in die Tür zu bekommen – geschweige denn, einen auskömmlichen Lebensunterhalt im eigenen Traumberuf zu verdienen. Eine Journalistenausbildung im Fernstudium bietet eine Möglichkeit der nachträglichen, auch nebenberuflichen Qualifizierung. Unser Gastautor Michael Schmid schildert seine ganz eigenen Erfahrungen.

 

Der Traum vom Schreiben

So ist das wohl, wenn man einfach nicht von seinen Träumen lassen kann. Vom Schreiben zu leben, diesen Wunsch hegte ich eigentlich schon seit Kindertagen. Doch dann kam alles ganz anders. Nach Abitur und Wehrdienst folgte ein Studium der Wirtschaftswissenschaften. Es sollte eben doch was anständiges sein. Etwas, wovon man seinen Lebensunterhalt würde bestreiten können. Hat auch alles gut geklappt: Das Studium in der Regelstudienzeit abgeschlossen, relativ schmerzfrei einen Einstieg in das Erwerbsleben gefunden und einige Jahre Berufserfahrung gesammelt.

Doch wirklich zufrieden war ich nicht. Nicht mit mir selbst, nicht mit meinem Brot-und-Butter-Job, der eben alles andere als meine Leidenschaft war. Immer wieder habe ich mich bei dem Gedanken erwischt, doch noch mal neu durchzustarten. Dann wurden zum Beispiel Bücher gekauft: Wolf Schneiders Handbuch des Journalismus etwa. Oder das nicht weniger gute Deutsch für Profis vom selben Autor. Aber auch Stephen Kings Das Leben und das Schreiben, Miriam Löfflers Think Content! und viele, viele mehr. Meine keine „Privatbibliothek des professionellen Schreibens“ wuchs und wuchs, brauchte schon bald ein eigenes Regal.

Oder es wurden Stellenanzeigen durchforstet. Und dabei stellte ich fest, dass die Berufsaussichten als Journalist/Texter/Content-Schaffender offenbar gar nicht so schlecht sind, im Gegenteil: Content ist mehr denn je King, und hochwertige Texte werden von allen Seiten gebraucht. Viele Unternehmen stehen sogar vor dem Problem, händeringend nach gut ausgebildeten Textern zu suchen. Selbst auf vermittelnden Portalen wie textbroker.de oder content.de herrscht eine rege Nachfrage nach Texten der höheren Qualitätsstufen. Wenn man bedenkt, dass hier der Arbeitsaufwand für Akquise und Abrechnung wegfällt, bieten sich sogar, zumindest im Nebenjob, sehr interessante Verdienstmöglichkeiten. Hier habe ich dann auch meine ersten Aufträge angenommen und sehr schnell „Blut geleckt“. Das Schreiben zu den unterschiedlichsten Themen war auch genau mein Ding, allerdings merkte ich schnell, dass mir eine solide Grundausbildung fehlte. Und mit meinen Status als „enthusiastischer Autodidakt“ wollte ich mich einfach nicht abfinden.

 

Journalistenausbildung in Deutschland: der erste Schritt

Auf der Suche nach einer Ausbildungsmöglichkeit, die ich auch neben Beruf, Familie und Privatleben stemmen konnte, stieß ich schließlich auf den Fernlehrgang „Journalist(in)“ der Studiengemeinschaft Darmstadt, der auch hier auf professionelles-schreiben.de vorgestellt wird. Da ich bei der SGD vor Jahren schon einmal ein Fernstudium absolviert hatte und sowohl mit den Inhalten als auch mit der Betreuung sehr zufrieden war, stand meine Entscheidung sehr schnell fest. Das sollte es sein! Das Curriculum stellt die Ausbildung am Text in den Mittelpunkt, ergänzt um Themen aus dem Berufsumfeld, der Recherche und ethischen Aspekte. In Kurzform liest es sich so:

 

  • Journalistische Arbeitsfelder: Nachrichtenjournalismus, Kulturjournalismus, Lokaljournalismus, Bildjournalismus, Hörfunkjournalismus, Fernsehjournalismus, Onlinejournalismus.
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    Journalistische Darstellungsformen: Bericht und Report, Feature, Reportage und Magazingeschichte, Interview und Portrait, Kommentar und Glosse.

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    Journalistisches Arbeiten: Offline-Recherche, Online-Recherche, Umgang mit Texten und Sprache, Recht und Ethik.

Heute, in der Rückschau, bin ich mit meiner Entscheidung mehr als glücklich. Wie die Journalistenausbildung im Fernstudium ablief, welche Probleme und Lösungen sich dabei ergaben und wohin mich der SGD-Abschluss geführt hat, schildere ich in einem kleinen Fernstudium-Tagebuch auf fernstudium24.de. Wer Interesse hat: Hier geht’s direkt zu ersten Teil!

Über den Autor: Michael Schmid

Über den Autor: Michael Schmid

Wirtschaftswisschenschaftler & spätberufener Texter


Michael Schmid hat Wirtschaftswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen studiert. Nach einem späten Quereinstieg in den Journalismus arbeitet er nur noch halbtags in seinem studierten Beruf und verbringt die andere (schönere) Hälfte seiner Zeit mit dem Schreiben für verschiedene Online-Medien. Er ist mehrfacher Buchautor und Vater von zwei Töchtern.

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