Malware

Kompositum und Kofferwort aus dem engl. malicious: bösartig oder lat. malus: schlecht und ware von Software. Schadsoftware, die entwickelt wurde, um vom Benutzer unerwünschte bzw. schädigende Funktionen auszuführen. Der Begriff „Malware“ bezeichnet nicht unbedingt schadhafte Software, obwohl auch diese Schaden anrichten kann. Vielmehr wird unterschieden zwischen (in alphabetischer Reihenfolge ohne Berücksichtigung der tatsächlichen Relevanz oder der aktuellen Verbreitung):

  • Adware (vom engl. advertisement für „Werbung“): analysiert unbemerkt den Computer und das Nutzerverhalten eines Users und versendet so gewonnene Daten, um Produkte zu verkaufen oder gezielt Werbung zu platzieren.
  • Backdoor („Hintertür“): ermöglicht Dritten einen unbefugten Zugang zum Computer, jedoch immer versteckt und unter Umgehung der üblichen Sicherheitsvorkehrungen.
  • Dialer (Einwahlprogramme auf Telefon-Mehrwertrufnummern): führen die Einwahl heimlich, also im Hintergrund und vom Benutzer unbemerkt, durch und fügen dem Opfer finanziellen Schaden zu, der etwa über die Telefonrechnung abgerechnet wird.
  • Grayware: Spyware, Adware oder andere Varianten, die Systemfunktionen nicht direkt beeinträchtigen, aber dennoch der berechtigten Nutzererwartung widersprechen.
  • Phishing-Software: schaltet sich in den Kommunikationsweg zwischen Anbieter und User ein, um Daten abzufangen.
  • Ransomware: blockiert den Zugriff auf das Betriebssystem bzw. verschlüsselt potenziell wichtige Dateien und fordert den Benutzer zur Zahlung von Lösegeld auf, meist über Coupon-Bezahlsysteme.
  • Rogueware ( oder engl. „rogue security software“) gaukelt dem Anwender vor, vermeintliche andere Malware zu entfernen. Manche Rogueware wird kostenpflichtig angeboten, andere Versionen installieren weitere Schadprogramme während des Täuschungsvorgangs.
  • Scareware (engl. to scare für [Er-] Schrecken): zielt darauf ab, den User zu verunsichern und ihn dazu zu verleiten, schädliche Software zu installieren oder für ein (in der Regel) unnützes Produkt zu bezahlen. So werden etwa gefälschte Virenwarnmeldungen angezeigt, während eine kommerzielle Software diese zu entfernen vorgibt.
  • Spyware (vom engl. spy für „Spion“): siehe weiter oben Adware.
  • Trojaner: verbreiteten sich nicht selbst, sondern gaukeln eine Nützlichkeit des Wirtsprogrammes für dessen Installation durch den Benutzer vor.
  • Würmer: ähneln einem Virus, verbreiten sich aber direkt über Intra- oder Internet und versuchen, in andere Computersysteme einzudringen.
  • Viren: sind die älteste Art der Malware. Sie verbreiten sich, indem sie Kopien von sich selbst in Programme, Dokumente oder Datenträger schreiben.
Funktionen von Malware können daher zum Beispiel die Manipulation oder das Löschen von Dateien oder die Kompromittierung der Anti-Virus-Software oder einer Firewall sein, aber auch das ungefragte Datensammeln zu Werbezwecken. 

Bedeutung im (Online-) Journalismus: Über nicht hinreichend gesicherte Websites oder Blogs verbreitete Malware gehört zu den Hauptgründen für (vorübergehend) abgeschaltete Internetauftritte. Die inhaltliche (vgl. Stopwords) und technische (vgl. Security-Plugins) Absicherung  des eigenen oder firmeninternen Internetauftritts fällt daher durchaus in den Aufgabenbereichs des (Online-) Redakteurs.« Zurück zum Lexikon-Index